Historie und Einsatzgebiet des Ishikawa-Diagramms
Das Ishikawa-Diagramm wurde in den 40’er Jahren des letzten Jahrhunderts von dem japanischen Wissenschaftler Kaoru Ishikawa entwickelt und daraufhin auch nach ihm benannt. Weitere Namen für die Darstellung sind: Ursache-Wirkungs-Diagramm / Cause and Effect Diagram, Fischgräten-Diagramm / Fishbone Diagram
Eingesetzt wird das Ishikawa-Diagramm zur systematischen Erarbeitung und Darstellung von Fehlerursachen. So bietet es sich zum Beispiel im Rahmen eines 8D-Reports unter Schritt 4 "Fehlerursache(n) feststellen" an das Ishikawa-Diagramm einzusetzen. Die grafische Darstellung bietet eine gute Basis zum gemeinsamen Herleiten und Diskutieren von Fehlerursachen. Das Erstellen eines Ishikawa-Diagramm lässt sich in 5 Schritte gliedern.
1. Ishikawa-Diagramm zeichnen und die Haupteinflussgrößen eintragen
Zeichnen Sie zuerst die Gräten des Ishikawa-Diagramms und ergänzen Sie das zu lösenden Problem bzw. den zu untersuchenden Fehler rechts daneben. Anschließend ergänzen Sie die Haupteinflussgrößen. Üblich sind hier: Mensch, Maschine, Prozesse, Umwelt, Material, Ausrüstung.
2. Haupt- und Nebenursachen erarbeiten
Im zweiten Schritt sammeln und dokumentieren Sie die Haupt- und Nebenursachen im Ishikawa-Diagramm. An dieser Stelle bietet es sich an auf Methoden wie 5-Whys (s. unten) zurückzugreifen. Grafisch werden Nebenursachen durch weitere Verästelungen dargestellt.
3. Vollständigkeit überprüfen
Hinterfragen Sie, ob Sie tatsächlich alle Einflüsse identifiziert haben. Die grafische Darstellung macht dies häufig leichter und regt die Kreativität der Problemlöser an.
4. Auswahl der potentiell einflussreichsten Ursachen
Analysieren Sie die identifizierten Ursachen hinsichtlich ihrer Bedeutung auf das Problem und versuchen Sie diese zu gewichten. Ziel ist es die einflussreichsten Ursachen zu identifizieren, um diese zu testen und ggf. im Nachgang Maßnahmen zum Umgang mit diesen festzulegen.
5. Überprüfung der potentiell einflussreichsten Ursachen auf Richtigkeit
Nach Identifikation der einflussreichsten Ursachen überprüfen Sie diese auf Richtigkeit. Ziehen Sie zum Beispiel weitere Experten hinzu oder nutzen Sie statistische Methoden, um Ihre Annahmen zu validieren.
Um Ihnen den Einstieg in die Arbeit mit dem Ishikawa-Diagramm zu vereinfachen haben wir eine Vorlage zum download für Sie erstellt. Diese finden Sie am Ende des Blogartikels.
Historie und Einsatzgebiet der 5-Why Methode
In den 30’er Jahren des letzten Jahrhunderts vom japanischen Vordenker des Qualitätsmanagements Sakichi Toyoda entwickelt, stellt die 5-Why Methode (oder auch 5-Warum Methode) einen einfachen Weg zur Ermittlung von Fehlerursachen dar. Einzusetzen ist diese Methode bei dem Umgang mit Problemen, der Verbesserung von Prozessen und Qualität sowie zur Identifikation von Fehlerursachen. Die Methode ist jedoch am besten für Probleme mit geringer bis moderater Komplexität geeignet. Insbesondere in Kombination mit anderen Tools führt die 5-Why Methode häufig zum Erfolg. So bietet sie sich zum Beispiel beim Erstellen von Ishikawa Diagrammen an.
Das Vorgehen
Das Vorgehen ist selten simpel, fragen Sie sich einfach fünfmal Warum, um die Kernursache des Problems zu identifizieren. Ziel ist es, solange weiter zu fragen, bis Sie die tatsächlichen Kernursachen identifiziert haben und Maßnahmen zum Umgang mit der Ursache offensichtlich werden. Das Vorgehen sollte in dem folgenden Beispiel deutlich werden.
Beispiel der 5-Why Methode
Hier ein einfaches Beispiel für die 5-Why Methode, dass sich leicht auf andere Situationen übertragen lässt:
Situation: Das Werkstück hat Oberflächenfehler
1. Warum hat das Werkstück Oberflächenfehler?
Antwort: Weil es auf den Boden gefallen ist.
2. Warum ist das Werkstück heruntergefallen?
Antwort: Weil es aus der Halterung gerutscht ist.
3. Warum ist es aus der Halterung gerutscht?
Antwort: Der Werker hat die falsche Halterung gewählt.
4. Warum hat der Werker die falsche Halterung gewählt?
Antwort: Die Halterungen waren nicht beschriftet.
5. Warum waren die Halterungen nicht beschriftet?
Antwort: Es ist in der aktuellen Arbeitsanweisung nicht festgelegt, dass die Halterungen beschriftet sein müssen.
In dem dargestellten Beispiel wurde als Kernursache des Fehlers die nicht vorhandene Anweisung des Beschriftens der Werkstückshalterungen identifiziert. Mit dieser Erkenntnis sollten sich einfach Maßnahmen zur zukünftigen Vermeidung des Fehlers einleiten lassen. Die 5-Why Methodik zwingt Sie sich nicht direkt mit einer einfachen Antwort zufriedenzugeben, sondern der Ursache auf den Grund zu gehen.
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