Liegt Ihr Beruf Ihnen besonders am Herzen? Üben Sie ihn gerne aus? Können Sie ihre Kreativität ausleben, sich selbst verwirklichen und haben das Gefühl, dass Ihre Arbeit mit Ihren Überzeugungen d'accord geht? Wenn es nach Frithjof Bergmann ginge, wäre dieses Szenario ideal. Der Philosoph beschäftigt sich seit über 40 Jahren mit Arbeitssystemen und prägte den Begriff “New Work”. Dieses Konzept basiert auf Werten wie Freiheit, Sinnhaftigkeit und Selbstständigkeit und betrachtet die Lohnarbeit des Kapitalismus als veraltetes Konzept. Bereits 2004 brachte Bergmann das Buch “Neue Arbeit, neue Kultur” heraus und heute ist das Thema so aktuell wie nie.
Das liegt unter anderem daran, dass es heutzutage die technischen Voraussetzungen gibt, um das Konzept “New Work” zu realisieren.
Hierzu gehören unter anderem flexible Arbeitsformen wie Freelancer oder Crowdworker, aber auch agile Arbeitsmethoden wie zum Beispiel Scrum. Ob im Coworking Space oder im eigenen Zuhause, theoretisch muss man nicht mehr im Büro sitzen, um seine Arbeit zu verrichten.
Utopie oder realistische Prognose?
Wie kam Bergmann dazu, dieses Konzept zu entwickeln?
Nachdem er in den USA unter anderem als Tellerwäscher und Hafenarbeiter gearbeitet hatte, studierte er Philosophie. Er promovierte und lehrte an Universitäten wie Stanford und Berkeley. Vom Tellerwäscher zum Philosophieprofessor. Er erkannte, dass es ein Gegenmodell zum klassischen Lohnarbeitssystem geben muss. Die Vision Bergmanns sei es, die industrielle Produktion zu einer gemeinschaftlichen wird, Fabrikhallen und Kapitalanlagen nicht nötig sind und Menschen vitalisiert statt ausgelaugt sind. Auf der Homepage newwork.global lassen sich die Ziele der neuen Arbeit genau nachlesen.
Nach Bergmann solle die New Work aus drei Teilen bestehen:
Erwerbsarbeit, Selbstversorgung auf höchstem technischem Niveau und Arbeit die man wirklich, wirklich will. Dieser Umbruch solle langsam, nach und nach geschehen um eine Revolution zu vermeiden. Mit erlernter Unabhängigkeit und Selbstständigkeit sollen die Menschen sich folglich lebendiger fühlen.
Das Ganze mag für den ein oder anderen wie ein fiktives Szenario klingen, jedoch sind Auswirkungen von Veränderungen nicht vorhersehbar. Bis vor 12 Jahren hätte niemand gedacht, dass Apple einmal Nokia als Marktführer des Mobilfunkmarktes ablösen wird, nicht einmal der Nokia-Chef selbst. Wer hätte gedacht, dass Amazon als Onlineversand für Bücher über 20 Jahre später künstliche Intelligenzen entwickelt und verkauft?
Niemand kann vorhersehen, wie wir in Zukunft arbeiten, lernen, unsere Freizeit oder unser Zuhause gestalten. Aber wir können uns Menschen ansehen, die schon heute nach dem Prinzip der New Work arbeiten.
New Work, Scrum, Crowdworker
Was genau kann man sich nun unter dem Begriff New Work vorstellen? Entspricht die Realität dem, was Bergmann damit intentioniert hat? Nein, jedenfalls noch nicht. Viele Unternehmen nutzen mittlerweile die Bereitschaft der Menschen von unterwegs zu arbeiten. Über sogenannte Crowdworking Plattformen, stellen Unternehmen kleine Aufgaben, wie dem Ausfüllen einer Umfrage oder das Abfotografieren von Supermarktregalen bei einem durchschnittlichen Stundenlohn von 2,50 €. Auch große Konzerne wie Ritter Sport vergeben Aufträge für zum Beispiel das Verpackungsdesign an Crowdworker oder kreative Freiwillige, die Wahrscheinlichkeit den Auftrag zu bekommen, gleicht der eines Glücksspiels. Scheint als wäre das Konzept vor allem für die Unternehmen lukrativ und wird von einigen bloß als Quelle für Nebeneinkünfte genutzt. Doch es gibt einen entscheidenden Faktor des Konzepts, der für viele Menschen sehr reizvoll ist:
Unabhängigkeit
Von überall auf der Welt arbeiten zu können, ausgestattet mit Laptop und Internet, seinen Alltag frei gestalten zu können, niemandem unterstellt zu sein.
Diese Vorstellung ist für viele Menschen Grund genug, sich eine Selbstständigkeit als digitaler Nomade aufzubauen. Hierzu gehören zum Beispiel: Autoren, Fotografen, Grafik- oder Webdesigner, Softwareentwickler oder Blogger. Auf diversen Plattformen wie Instagram oder YouTube kann man ihnen dabei zusehen, wie Sie um die Welt reisen. Dabei fällt auf: sie sind ihr eigenes Produkt und auf die Vermarktung ihres Lebens angewiesen, Konkurrenz und Kritiker gibt es en masse. Statt eine Balance zwischen Leben und Arbeit zu finden, verschmelzen beide Bereiche ineinander. Aber nicht nur Selbstständige nutzen die Möglichkeiten der “New Work”.
New Work in Unternehmen integrieren
Das Konzept New Work in einer klassischen Unternehmensstruktur einbinden zu wollen, ist durchaus möglich und wird sogar prämiert. Seit 2014 werden Unternehmen von Xing mit dem New Work Award ausgezeichnet. In den letzten Jahren wurden Unternehmen ausgezeichnet, die dynamische Strukturen etabliert haben. Beispielsweise indem man den Mitarbeitern die Kontrolle über Bezahlung und Aufgaben überlässt, wie die Firma einhorn.
Viele Mitarbeiter schätzen es, ihre Kreativität ausleben zu können und wünschen sich flache Hierarchien. Der Award wird in diesem Jahr am 07.03. in der Elbphilharmonie in Hamburg verliehen.
Die Software von qmBase ermöglicht Ihnen die Freiheiten des Konzepts New Work in ihrem Unternehmen zu etablieren. Ob von unterwegs, zuhause oder im Büro - mit der Software haben Sie jederzeit Zugriff auf ihre benötigten Unterlagen, Dokumente, Aufgaben und Termine. So ebnet qmBase für Sie den Weg ein modernes, dynamisches und erfolgreiches Unternehmen zu werden. Falls Sie mehr erfahren oder die Software direkt ausprobieren möchten, kontaktieren Sie uns gerne.
Share this Post