Die Qualität in Unternehmen aufrechtzuerhalten und zu steigern ist eine komplexe Aufgabe und bedarf einer strategischen Herangehensweise. Hier erleichtert die Pareto-Analyse die Priorisierung von Fehlern und Schwachstellen im Unternehmen.
Die Pareto-Analyse wird genutzt, um Problemschwerpunkte in Organisationen zu identifizieren und basiert auf dem Pareto-Prinzip. Dieses besagt, dass 80% der Fehlerkosten auf nur 20% der Fehlerarten/-kategorien bzw. Fehlerursachen basieren.
Wie erstelle ich eine Pareto-Analyse bzw. ein Pareto-Diagramm?
Im Folgenden geben wir Ihnen ein Beispiel, wie eine Pareto-Analyse durchgeführt und das dazugehörige Pareto-Diagramm erstellt wird. Zur Veranschaulichung werden hier Fehler aus dem Bereich Lackierung und Verpackung verwendet. Das Beispiel lässt sich natürlich auf alle weiteren Fehlerarten übertragen:
1. Abgrenzung des Betrachtungsumfangs
Zuerst sollte das zu analysierende Problem bzw. der Vorgang festgelegt werden. So muss z.B. entschieden werden, ob Fehler unternehmensweit oder lediglich einzelner Abteilungen bzw. Produkte oder Produktgruppen analysiert werden sollen.
2. Definition der Fehlerarten/-kategorien und Kennzahlen
Im nächsten Schritt müssen die Fehlerarten/-kategorien definiert werden und festgelegt werden welche Größen Sie bei der Auswertung berücksichtigen wollen. Üblich ist es, die Auswertung auf Basis der Fehlerhäufigkeit oder der Fehlerkosten durchzuführen. Letztere erweist sich in der Regel als sinnvoller, da die monetären Auswirkungen auf das Unternehmen letztendlich ausschlaggebend sein sollten.
3. Dokumentation der Fehler
Basierend auf diesen Vorüberlegungen sollte eine Liste aller Fehler (Fehlersammelliste) erstellt werden. Diese Daten sollten im Idealfall im laufenden Betrieb kontinuierlich und zeitnah nach dem Auftreten erfasst werden.
4. Erstellen des Pareto-Diagramms
Im nächsten Schritt werden die Fehlerarten/-kategorien absteigend nach der Häufigkeit des Auftretens oder den verursachten Fehlerkosten geordnet. Zur Vereinfachung der Analyse sollte das Ergebnis am besten in Form eines Balkendiagramms dargestellt werden. Um das Pareto-Prinzip anzuwenden, ist es notwendig herauszufinden welche 20% der Fehlerarten/-kategorien verantwortlich sind für 80% der Fehlerkosten bzw. aufgetretenen Fehler. Hierzu sollten die kumulierten Fehlerkosten bzw. Häufigkeiten in Form eines Liniendiagramms hinzugefügt werden. Das Ergebnis ist das sogenannte Pareto-Diagramm.
5. Verbesserungspotenzial ableiten
Aus dem erstellten Pareto-Diagramm können nun Aussagen über die quantitativen Auswirkungen einzelner Fehlerarten/-kategorien abgeleitet werden. Eine sehr steile Kurve der kumulierten Häufigkeit/Fehlerkosten deutet darauf hin, dass wenige Fehlerarten/-kategorien sehr viele Fehler bzw. sehr hohe Fehlerkosten verursachen. Dies kann ein gutes Zeichen sein, da durch das Beheben weniger Fehlerursachen eine Vielzahl von Fehlern abgestellt werden können. So kann eventuell mit vergleichsweise wenig Aufwand die Qualität deutlich gesteigert und die Fehlerkosten reduziert werden. Zu beachten ist, dass die Auswertung der Fehlerkosten meist der Auswertung der reinen Fehlerhäufigkeit zu bevorzugen ist. Falls Sie die Fehlerarten/-kategorien weiter unterteilen wollen, bietet sich an dieser Stelle eine ABC-Analyse an. Klicken Sie hier, um mehr über die ABC-Analyse zu erfahren und sich unsere kostenlose ABC-Analyse Vorlage herunterzuladen.
Untenstehend stehend sehen Sie die zur der Pareto-Analyse gehörenden Pareto-Diagramme aus unserem Beispiel:
qmBase Pareto-Analyse Vorlage herunterladen:
Um Ihnen den Einstieg in die Pareto-Analyse möglichst einfach zu gestalten, stellen wir Ihnen unsere Pareto-Diagramm-Vorlage für Excel zum Herunterladen zur Verfügung. In dieser Vorlage können Sie Ihre Fehler dokumentieren und aus diesen eine automatische Pareto-Analyse erstellen.
Download “Vorlage Pareto-Analyse” Pareto-Analyse-qmBase.xlsx – 1829-mal heruntergeladen – 37,52 kB
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